Dyslalie
(Störung der Artikulation z.B. Sigmatismus – so genanntes „Lispeln“)
Phonologische Störungen
(fehlerhafter Gebrauch von einzelnen Sprachlauten im Wort)
Dysgrammatismus
(Auffälligkeiten im Grammatikgebrauch)
Einschränkungen im aktiven und passiven Wortschatz
Late Talker
Frühkindlicher Autismus
Auffälligkeiten des Sprachverständnisses
Myofunktionelle Störungen
(z.B. offene Mundhaltung, fehlerhafte Zungenruhelage)
Redeflussstörung wie Stottern oder Poltern
Auditive Wahrnehmungsstörungen
Kindliche Stimmstörungen
Kindliche Dysphagie
(z.B. Fütterstörung)
Rhinophonie
(Näseln)
Gebärdenunterstützte Kommunikation
(GUK)
Funktionell oder organisch bedingte Stimmstörungen
Störung der Sprache durch eine neurologische Erkrankung
(z.B. nach einem Schlaganfall)
Störung der Sprechmotorik durch eine neurologische Erkrankung
(z.B. durch Morbus Parkinson, Multiple Sklerose etc.)
Facialisparesen
(Gesichtslähmungen)
Dysphagie
(Störung des Schluckaktes)
Redeflussstörungen wie Stottern und Poltern
Logopädische Therapie
Logopädie bezeichnet eine noch junge medizinisch-therapeutische Fachdisziplin, die sich mit Menschen beschäftigt, die in ihrer zwischenmenschlichen Kommunikationsfähigkeit eingeschränkt sind. Die Einschränkung wird hervorgerufen durch Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigungen. Die Logopädie beschäftigt sich in Theorie und Praxis mit Prävention, Beratung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation.
Je nach Alter, Entwicklungsstand und Grad der Störung richtet sich die Auswahl der Therapieinhalte individuell an jeden Patienten.
Wichtig ist uns außerdem die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten, Kindergärten oder auch Therapeuten anderer Fachrichtungen sowie eine Transparenz für den Patienten im Hinblick auf den Therapieverlauf.
In der ersten Therapiesitzung findet ein so genanntes Anamnesegespräch statt. Dabei haben Sie die Möglichkeit Ihr Anliegen zu schildern. Anschließend werden Untersuchungen zur Erstellung der logopädischen Diagnose durchgeführt.
Störungsbilder
Eine Dysphagie oder Schluckstörung tritt auf, wenn eine der am Schluckakt beteiligten Strukturen in ihrer Funktion bzw. deren Zusammenwirken beeinträchtigt ist. Somit können alle Erkrankungen und Leiden im Bereich der Mundhöhle und ihrer Begrenzungen, des Rachens, der Speiseröhre und des Mageneingangs, daneben vor allem auch neurologische Probleme sowie psychische Störungen eine ursächliche Rolle spielen. Die Dysphagie kann mit oder ohne Schmerzen einhergehen. Der schmerzhafte Schluckakt wird auch als Odynophagie bezeichnet. Da Schluckstörungen erhebliche Beeinträchtigungen des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens nach sich ziehen, bedürfen sie immer einer Abklärung.
Dysarthrie (oder veraltet Dysarthropneumophonie) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Störungen des Sprechens, die durch erworbene Schädigungen des Gehirns bzw. der Hirnnerven und der peripheren Gesichtsnerven verursacht werden. Es können dabei sowohl die Steuerung als auch die Ausführung der Sprechbewegungen eingeschränkt sein. Dadurch kann die Artikulation von Lauten verformt bis unverständlich verwaschen klingen. Bei der schwersten Störungsform, der Anarthrie, kann eine völlige Unfähigkeit bestehen, Sprechbewegungen auszuführen (Laute oder Wörter können dann nicht einmal mehr gehaucht werden). Bei der Dysarthrie sind die am Sprechvorgang beteiligten Muskeln und Organe als solche intakt, ebenso wie das sprachliche Wissen. Gestört ist lediglich die motorische Innervation der Sprechmuskulatur. Die dabei betroffenen Funktionen sind die der Artikulationsorgane (Lippen, Zunge, Kiefer, Gaumensegel), die Atmung und der Kehlkopf.
Ursachen für eine dysarthrische Störung liegen in verschiedenen neurologischen Erkrankungen, wie z. B. dem Parkinson-Syndrom, Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, spinocerebelläreAtaxie oder Chorea major (Huntington) bzw. Chorea minor (Sydenham) und Multiple Sklerose. Dysarthrie kann auch als vorübergehende neurologische Störung im Vorfeld einer Migräneattacke - als so genannte Migräneaura - oder bei einer TIA (Transitorische ischämische Attacke) auftreten. In diesem Fall dauert die Störung meist 20 bis 60 Minuten.
Die Einteilung der Dysarthrien kann wie folgt aussehen: spastische Dysarthrie, schlaffe Dysarthrie, rigid-hypokinetische Dysarthrie, hyperkinetische Dysarthrie und ataktische Dysarthrie. Diese Unterscheidungen werden je nach zugrunde liegendem Störungsbild getroffen, haben Auswirkungen auf die Therapie und geben Hinweise auf den weiteren Verlauf der Dysarthrie. Im klinischen Alltag treten jedoch üblicherweise Mischformen auf.
Standardisierte Untersuchungsverfahren zur Diagnose von Dysarthrien im deutschsprachigen Raum sind die Aachener Materialien zur Diagnostik Neurogener Sprechstörungen (AMDNS), das Münchner Verständlichkeitsprofil (MVP) und die Frenchay-Dysarthrie-Untersuchung.
In vielen Fällen lassen sich die Symptome einer Dysarthrie durch eine Sprechtherapie (z. B. bei einem Logopäden) und ein entsprechendes Training beeinflussen.
Die Dysarthrie ist zu unterscheiden von anderen Sprechstörungen wie die nicht-neurogenen Dysglossien oder psychogenen Dyslalien und den Störungen des Redeflusses (Stottern). Von Sprechstörungen zu unterscheiden sind Sprachstörungen wie Dys- oder Aphasien.
Dyslalie ist ein Sammelbegriff für Störungen der Aussprache bzw. der Artikulation. Die frühere, heute nicht mehr gebräuchliche Bezeichnung lautet Stammeln. Umgangssprachlich wird unter Stammeln oft eher Stottern verstanden. Selbst in der Fachliteratur findet sich gelegentlich diese falsche Gleichsetzung.
Im aktuellen wissenschaftlichen Diskurs hat man sich auch vom Begriff "Dyslalie" distanziert und nutzt zur Bezeichnung eher Wörter wie "Aussprachestörung" oder "Artikulationsstörung". In der eher medizinisch-therapeutischen Fachliteratur findet jedoch weiterhin die Begrifflichkeit "Dyslalie" Verwendung.
Typische Dyslalien
- Schetismus (Fehlbildung des Lautes /sch/)
- Sigmatismus (Fehlbildung des Lautes /s/ bzw. /z/)
- Gammazismus (Fehlbildung des Lautes /g/)
- Kappazismus (Fehlbildung des Lautes /k/)
- Rotazismus (Fehlbildung des Lautes /r/ bzw. /R/)
- Lambdazismus (Fehlbildung des Lautes /l/)
Eine Aphasie ist eine erworbene Störung der Sprache aufgrund einer Läsion (Schädigung) in der dominanten, meist der linken, Hemisphäre des Gehirns.
Aphasien treten nach verschiedenen Erkrankungen (Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Gehirnblutung nach Venenthrombose, Tumoren, entzündlichen Erkrankungen, Intoxikation) nach abgeschlossenem Spracherwerb auf. Sie verursachen Beeinträchtigungen in den einzelnen sprachlichen Modalitäten (Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen), aber auch in nichtsprachlichen Bereichen in unterschiedlichen Schweregraden. Sprachliche und nichtsprachliche Symptome sind in charakteristischer Weise kombiniert, weshalb Aphasie oder aphasische Störungen auch als multimodale Störungen bezeichnet werden.[1] Die Union Europäischer Phoniater (UEP) definierte eine Aphasie basierend auf Konzepten von Oskar Schindler als "einen Teil- oder Vollverlust einer oder mehrerer linguistischer oder nonlinguistischer, bereits ausgebildeter kommunikativer Fähigkeiten infolge einer Läsion der Gehirnstrukturen für die Kodierung und/oder Dekodierung von jeglichen Botschaften beliebigen Schwierigkeitsgrades, expressiv oder impressiv, auf jedem Kommunikationskanal".
Wichtig ist die Abgrenzung der Aphasie als Sprachstörung von Sprechstörungen wie zum Beispiel der Dysarthrie, allerdings können Sprach- und Sprechstörung auch gemeinsam auftreten.
Die interdisziplinär ausgerichtete Aphasiologie beschäftigt sich mit der Diagnostik und Behandlung der Aphasien. Beteiligte medizinische Fächer sind z. B. Neurologie, Phoniatrie, des Weiteren z. B. Linguistik, Psychologie, Neurobiologie, Logopädie.
Ursprünglich bezeichnete Aphasie einen kompletten Sprachverlust, während leichtere Beeinträchtigungen mit dem Terminus Dysphasie belegt wurden. Aufgrund praktischer Abgrenzungsprobleme kam es zu einer Bedeutungserweiterung von Aphasie für alle Fälle einer erworbenen Störung.
Eine myofunktionelle Störung (MFSt) im Gesichtsbereich ist durch ein Muskelungleichgewicht vor allem der Zungen- und Lippenmuskulatur, aber auch weiterer Gesichtsmuskulatur gekennzeichnet. Typische Zeichen sind ein offener Mund, eine interdentale Zungenruhelage, ein offener Biss und ein nach vorne gerichtetes Schluckmuster ("Zungenpressen"/tonguethrust). Oft kommt es auch zu einer Dyslalie, besonders der Zischlaute.